Auch im Tischtennis ließ sich Corona nicht von der Spielfläche wischen – ganz im Gegenteil: Corona diktierte uns den Spielplan. Wenigstens wurde im Unterschied zur vorangegangenen Saison das zarte Pflänzchen (des im Herbst 2021 zunächst noch möglichen Spielgeschehens) nicht brutal (durch einen abrupten Saisonabbruch unter Annullierung aller Spiele) zertreten, sondern am Leben gelassen zum Zwecke eines Weiterwachsens im Frühjahr 2022: Der Verband verfügte zwar im November 2021 einen neuerlichen Lockdown, beließ die bis dato gespielten Begegnungen aber in der Wertung. Soweit die Vorrunde zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Ende gespielt war, wurden die restlichen Spiele im Frühjahr nachgeholt. Die auf diese Weise vollendete Vorrunde wurde dann aber als Gesamtrunde gewertet. Damit war klar: Wer im Herbst durch einen guten Start bereits viele Punkte gehamstert hatte, dem konnte im Frühjahr nicht mehr viel passieren, aber auch umgekehrt: Es wurde einem die Möglichkeit genommen, eine verpatzte Vorrunde – die ja in aller Regel fast schon vollständig zu Ende gespielt war – im Frühjahr wieder zu begradigen.
Die sportliche Bilanz zeigt ein gemischtes Bild:
Einen dicken Makel stellt der Abstieg der Ersten Mannschaft aus der Bezirksoberliga dar, der sogar sportlich durch die Teilnahme an der Relegation hätte noch vermieden werden können. Die Verantwortlichen entschieden sich aber letztlich für einen freiwilligen Rückzug angesichts der weiteren Perspektiven: Eine große Stütze des Teams, Sebastian Streibl wird aus beruflichen Gründen nur noch bedingt zur Verfügung stehen.
Und unser langjähriger Spitzenspieler (Ex-Bundesligaspieler) und ehemaliger Abteilungsleiter (2018-2021) Per-Sonne Holm folgte dem Ruf einer Professur ins Ausland – ein Spieler, der nahezu zwei Jahrzehnte für das Tischtennis in Gröbenzell prägend war, wird eine Lücke hinterlassen, die nicht so schnell – wenn überhaupt je – geschlossen werden kann.
Wir bedanken uns auch an dieser Stelle bei Per für sein großartiges Engagement für unsere Abteilung und seine Zusage unserem Verein immer treu und gewogen zu bleiben.
Erfreulich ist der Mittelfeldplatz der Zweiten Mannschaft in der Bezirksklasse A: Das Abstiegsgespenst aus dem Herbst konnte durch drei furiose Siege im Frühjahr in die Flucht geschlagen werden. Mittelfeldplätze belegten auch die Dritte Mannschaft (Siebter in der Bezirksklasse B) sowie die Sechste Mannschaft (Sechster in der Bezirksklasse D).
Höchst erfreulich sogar die Aufstiege der Vierten (als Zweiter der Bezirksklasse C hoch in die Bezirksklasse B) und der Fünften Mannschaft (aus der Bezirksklasse D nach C). Dabei konnte die Geschichte dieser Aufstiege unterschiedlicher kaum sein: Der Aufstieg der Vierten stand bereits an Weihnachten fest, da sie ihre komplette Vorrunde (und damit Gesamtrunde, s.o.) bereits vor dem Lockdown absolviert und zu diesem Zeitpunkt bereits rechnerisch von dem zum Aufstieg berechtigenden zweiten Tabellenplatz nicht mehr verdrängt werden konnte. Demgegenüber musste die Fünfte noch im April „nachsitzen“, um in einem an Spannung kaum zu überbietenden Relegationsspiel um den Aufstieg gegen Starnberg am Ende mit 8:6 die Oberhand zu behalten.
Sieger in der Aufstiegsrelegation in die Bezirksklasse C
Zuversichtlich stimmt auch die Tatsache, dass den in den letzten Jahren so erfolgreichen Junioren die Integration in die Herrenmannschaften beeindruckend gut gelungen ist. So trumpfte Benedikt Schwarzgruber insbesondere in der Zweiten und Dritten Mannschaft auf, während seine früheren Teamkollegen (sein Bruder Sebastian Schwarzgruber, Marco Ammerl und Linus Kammermeier) einen Löwenanteil am Aufstieg der Fünften Mannschaft hatten. Die besondere Pointe war dann sogar der überraschende Triumph von Benedikt Schwarzgruber bei den Vereinsmeisterschaften der Herren (im Endspiel gegen „Altmeister“ Werner Bergmann).
Diese Erfolge der Junioren lassen es uns etwas leichter verschmerzen, dass im Unterschied zu den vorangegangenen erfolgreichen Jahren von der Jugend an dieser Stelle nichts von erfolgreichen Punktspielen berichtet werden kann: Denn für eine Anmeldung zum Spielbetrieb fehlte es an der erforderlichen Anzahl von Spielern.
Umso positiver ist es zu beobachten, dass die Anstrengungen um den Neubeginn bei der Jugend langsam erste Erfolge zeigen. Wir haben wieder einige Neuanmeldungen, die regelmäßig trainieren und mit Spaß in den TT-Sport einsteigen. Die Kapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft und die Verantwortlichen um unseren Jugendleiter Wolfi Zimolong arbeiten mit viel Engagement daran unser zartes Pflänzchen „Jugend“ weiter gedeihen zu lassen und wieder wie in der Vergangenheit zum Blühen zu bringen.
Stephan Rotter, 14.5.22