Chronik

Betrachtet man die Geschichte unserer seit 1951 bestehenden Abteilung, so stellt man erfreulicherweise fest, dass sich nicht nur im sportlichen Bereich viel ereignet hat, sondern auch die gesellschaftlichen Belange über viele Jahre hinweg nicht zu kurz gekommen sind. Dies ist seit der Gründung der Abteilung bis heute vor allem den engagierten Mitgliedern zu verdanken, die ehrenamtlich Funktionärsaufgaben zum Wohl der Gemeinschaft übernommen haben.

Gegründet wurde die Abteilung am 16. Oktober 1951. An diesem Tag schlossen sich ca. 30 Frauen und Männer dem seit 1946 bestehenden Verein 1. SC Gröbenzell an. Das Gründungsmitglied Helmut de Crignis gehört noch heute der Abteilung an.

Die Spielbedingungen waren anfangs über viele Jahre hinweg sehr schlecht, weil es noch keine Turnhalle in Gröbenzell gab. Aus diesem Grund spielte man in verschiedenen Gasthäusern. Hier musste man vor jedem Training oder Punktspiel zunächst die Tische und Stühle beiseite räumen, um einen Spielbetrieb zu ermöglichen. Die vorhandene Saalbeleuchtung war nicht ausreichend. Sie wurde deshalb durch eigene Tiefstrahler ergänzt, die ebenfalls jeweils auf- und abgebaut werden mussten. Weil das Geld hinten und vorne nicht reichte, fertigten einige geschickte Mitglieder die ersten beiden Platten selbst an. Eine gebrauchte 3. Platte konnte man sehr preisgünstig kaufen, eine vierte lieh man sich aus. Wer kann sich heute noch vorstellen, dass man zu den Auswärtsspielen mit Lastwagen, Motorrad und Fahrrad fuhr? Es gehörte schon viel Begeisterung und Idealismus dazu, zur damaligen Zeit Tischtennis zu spielen.

Trotz dieser Schwierigkeiten, die in anderen Vereinen nicht geringer waren, ging es sportlich bergauf. Auf Anhieb schafften die Herren den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse München-Nord. Im Herbst 1953 meldete man auch eine Damenmannschaft an, die schon nach kurzer Zeit gute Ergebnisse erzielte.

Leider war man gezwungen, im Herbst 1959 den Spielbetrieb einzustellen, weil in Gröbenzell und Umgebung kein Spiellokal mehr zur Verfügung stand. Die Abteilung wurde jedoch nicht aufgelöst, sondern mit einem Mitglied, dem inzwischen verstorbenen Alfred Poppitz, auf dem Papier fortgeführt.

Im Juli 1964 wurde eine Volksschule (heute Grundschule) mit einer Turnhalle an der Ährenfeldstraße eingeweiht. Endlich bekommen wir wieder eine Spielmöglichkeit, so dachten alle Tischtennisspieler, die sehnsüchtig auf eine Halle gewartet haben.

Doch welche Überraschung: Laut Hausordnung war u. a. das Tischtennisspielen in dieser Turnhalle verboten! Erst nach Protest und mehreren Verhandlungen mit dem Bürgermeister und Gemeinderat wurde Tischtennis in Gröbenzell als Hallensport anerkannt. So konnte man endlich nach fünf Jahren Zwangspause im Oktober 1965 mit 27 Mitgliedern den Spielbetrieb fortsetzen.

Über die Zeit von 1965 hinaus gibt es zu berichten, dass sich die TT-Abteilung infolge ihrer sportlichen Erfolge und der rasch ansteigenden Zahl der Gröbenzeller Bevölkerung ständig vergrößerte.

Da war es ein Glücksfall für die Abteilung, dass mit Walter Strauch (heute Ehrenvorsitzender) im November 1968 ein Mann die Abteilungsleitung übernahm, der unserer Abteilung neuen Schwung verlieh.

Walter erreichte den Umzug von der Turnhalle an der Ährenfeldstraße in die Turnhalle der Gröbenbachschule. Dadurch verbesserten sich die Spielbedingungen deutlich. Außerdem wurde die Nachwuchsarbeit aktiviert, wobei sich hier insbesondere Willi Kreisel große Verdienste erwarb. Es war kein Wunder, dass die sportlichen Erfolge zunahmen. Von den vielen Erfolgen waren die Aufstiege der Damen 1985 in die Bayernliga und der Herren 1987 in die Landesliga bislang die sportlichen Höhepunkte in der Abteilungsgeschichte.

Aber auch die gesellschaftlichen Aktivitäten können sich sehen lassen. Herauszuheben sind davon mehrtägige Ausflüge nach Berlin, an Rhein und Mosel, Paris, Graz und Ungarn. Die zahlreichen Herbstwanderungen und Schiausflüge in die nahe liegenden Berge waren sehr beliebt, so dass sich daran viele Mitglieder beteiligten. Über 25 Jahre lang leitete Walter die TT-Abteilung mit viel Geschick und unermüdlichem Engagement. Es war in allen Belangen die bislang erfolgreichste Zeit in der Geschichte unserer Abteilung.

Von Walter Strauch übernahm im Dezember 1993 der damalige Jugendleiter Franz Högg die Abteilungsleitung, die er nach über 12 Jahren verdienstvoller Tätigkeit im Juni 2006 an Peter Dangel übergab. Gleichzeitig wurde eine neue Organisationsstruktur eingeführt, wonach die vielen Aufgaben auf mehrere Funktionsträger aufgeteilt wurden, um den Abteilungsleiter zu entlasten. Da Peter Dangel kurz nach seiner Wahl von seinem Arbeitgeber nach Barcelona versetzt wurde, hat Herr Stefan Plendl die Leitung der Abteilung übernommen.

Das Jahr 2008 stand unter dem Motto Jugendarbeit, was schon bald greifbare Ergebnisse brachte und eine erfolgversprechende Jugendmannschaft angemeldet werden konnte.

Thomas Plendl (Schriftführer)

Stand: 21.11.2008